Projekt

Ziele

Digitalisierung ist nicht nur ein technisches Phänomen, sondern ein sozialer Prozess, der weitreichende Veränderungen in Alltag, Bildungswesen und Arbeitswelt mit sich bringt. Digitale Fähigkeiten sind im Rahmen des Strukturwandels der letzten Jahrzehnte Voraussetzung für Teilhabe geworden. Insbesondere beim Übertritt in den Beruf werden digitale Fähigkeiten als zentrale new skills gehandelt. Dieser bedeutsame Übergang in den Beruf oder in den weiteren Ausbildungsweg wird in Österreich unter anderem durch die Schulform Polytechnische Schule organisiert.

Ziele von digi:POWER sind:

  • Erkenntnisgewinn zu Digitalisierung vor dem Hintergrund (Berufs-)biographischer Bedeutsamkeit sowie zur Bedeutung und Aneignung digitaler Fähigkeiten am Übergang von Schule und Beruf.
  • Digital Empowerment. Mit Digi:POWER soll ein Raum geschaffen werden, in dem unterschiedliche digitale Fähigkeiten und Anforderungen hinsichtlich der sozialen Dimension reflektiert und Möglichkeiten zur Verbesserung ausgelotet werden.
  • Initiierung eines Dialogs zwischen Jugendlichen und Arbeitnehmer:innen-Vertretungen unter Berücksichtigung der Möglichkeiten digitaler Kommunikation.

Vorgehen

Um die Bedeutung und Aneignung von Digitalisierung und von digitalen Fähigkeiten am Übergang von Schule in den Beruf fassen zu können, ist das Projekt auf zwei Jahre angelegt und in zwei Phasen geteilt: In der ersten Phase wird mit Jugendlichen in zwei Polytechnischen Schulen in Wien geforscht. Über das gesamte Schuljahr 2022/2023 hinweg finden an den Polytechnischen Schulen Forschungsworkshops zum Thema Digitalisierung statt. Nach der Schule wird in der zweiten Phase der Übergang in den Beruf und die berufliche Ausbildung (forschend) begleitet.

Phase I – Partizipative Forschungsworkshops

Die partizipativen Forschungsworkshops ermöglichen den Jugendlichen, ihr Wissen, ihre Themen und ihre Interessen in Bezug auf Digitalisierung anzusprechen. Methodisch werden wir uns dabei auf 'digital story telling' stützen, das für einen multimedialen Ansatz steht, in dessen Rahmen Personen mit Hilfe digitaler Formate dazu ermächtigt werden, Erzählungen zu ihren (biographischen) Erfahrungen zu generieren. Zentraler Zugang in den Workshops ist digital Empowerment, das bedeutet, die Idee, digitale Fähigkeiten der Jugendlichen anzuerkennen und Reflexionsräume hinsichtlich schulischer und beruflicher Anforderungen (und Herausforderungen) zu schaffen.

Phase II - Übergang in den Beruf

Im Anschluss an die einjährige Polytechnische Schule sind die Jugendlichen dazu eingeladen, ihren (beruflichen/Ausbildungs-)Alltag mithilfe von digital diaries zu dokumentieren. Ergänzt werden diese Dokumente durch qualitative Interviews. In Forschungsworkshops sichten und sortieren wir die digitalen Dokumente gemeinsam und kommen über ihre möglichen Bedeutungen ins Gespräch.

Capacity Building

Zur Verstetigung der Auseinandersetzung arbeiten alle Forschungs- und Projektpartner:innen in partizipatorischen Transfer- und Capacity-Building-Workshops an digitalen Formaten des Dialogs zwischen der Gewerkschaft vida Wien und den jungen Forscher:innen.. Dabei stehen die Bedürfnisse junger und zukünftiger Arbeitnehmer:innen im Vordergrund.